Agil vs. Wasserfall

Wie bereits im März in unserem Blogpost Arc-tuelles #1/2017 erwähnt, sind wir momentan in einem Veränderungsprozess. In Bezug auf den Titel wollen wir wegkommen vom Wasserfall-Ansatz und in Zukunft agile Methoden einsetzen. Was nun genau Agil und was Wasserfall ist, erklären wir Ihnen mithilfe dieses Blogposts.

Wasserfall

Wenn man sich einen Wasserfall bildlich vorstellt, hat sich dieser Ansatz eigentlich schon ziemlich gut erklärt: Es gibt eine vordefinierte Abfolge, bevor ein nächster Schritt kommt, muss der vorherige abgeschlossen sein und es gibt kein Zurück zum vorherigen Schritt mehr.

Ein Wasserfallmodell kann also beispielsweise so aussehen:

Dieses Modell geht davon aus, dass die Planung der einzelnen Schritte im Voraus verlässlich ist und das Projekt somit rasch durchgeführt werden kann. Doch was, wenn der Kunde plötzlich irgendwo etwas anders haben möchte? Der Handlungsspielraum ist dann relativ klein, wenn überhaupt vorhanden. Aus diesem Grund wird er in nachstehender Grafik auch als „fix“ gekennzeichnet. Die Kosten und Termine hingegen sind nur geschätzt und können eigentlich nur per Zufall eingehalten werden.

Bei uns in der Arcmedia hat man einige mal gehört, dass wir statt agieren teilweise nur noch reagieren können. Dies hat auch mit diesem Wasserfallprinzip zu tun, da die Zeit schlussendlich nicht wirklich planbar ist.

Agil

Das Wort alleine bedeutet gemäss Duden „von grosser Beweglichkeit zeugend, wendig“. Es ist also das Gegenteil vom Wasserfall, der starr nach vorgegebenem Ablauf funktioniert.

Agile Methoden gibt es mehrere, wie zum Beispiel Scrum oder Kanban. Wichtig ist, dass eine Unternehmung sich nicht an eine Methode klammert, sondern, dass jede Unternehmung individuell herausfindet, ob und in wie fern eine Methode eingeführt werden kann. Möglich sind auch Mischformen oder Eigenkreationen.

Die agilen Methoden haben gemein, dass jeweils kleinere Arbeitsschritte in Bearbeitung sind und diese am Ende besprochen, hinterfragt und ausgewertet werden.

Somit können laufend Verbesserungen vorgenommen sowie die Arbeitsschritte für ein nächstes Mal zeitlich sowie finanziell gut geplant werden. Der Handlungsspielraum bleibt dabei jederzeit variabel bestehen.

Für ein Nichtkenner oder Aussenstehender mag im Agilen der ganze Prozess des Überdenkens und Verbesserns so klingen, als ob man für jedes Projekt mehr Zeit benötigt. Jedoch können genau dadurch Probleme und Ungereimtheiten aufgedeckt werden, damit sie bei einem nächsten Mal bereits im Vorhinein gelöst oder umgangen werden können. Das Ergebnis? Eingesparte Zeit.

Vergleich

Als Zusammenfassung und Vergleich von Wasserfall & Agilität kann man folgendes Bild zur Hilfe ziehen, das die beiden Abläufe ziemlich treffend erklärt:

Probleme bei der Umsetzung

Es reicht nicht, einfach zu bestimmen, dass nun die eine oder andere agile Methode eingesetzt wird. Damit Agilität wirklich Erfolg hat, muss sich die ganze Kultur und Philosophie in einem Unternehmen verändern. Für einige Personen, vor allem in Führungspositionen, dürfte dies zu Beginn schwierig sein, da sie auf gewisse Art und Weise ihre „Macht“ verlieren. Doch auch Mitarbeitende, die es kennen, alles vorgesagt zu bekommen und plötzlich selber agieren müssen, werden zu Beginn ihre liebe Mühe mit der Veränderung haben.

Selbstorganisation ist ein zentrales Thema beim agilen Change. Es wird also plötzlich jeder im Team verantwortlich und die ehemaligen Führungsaufgaben des Chefs werden auf die einzelnen Teammitglieder aufgeteilt.

Umsetzung bei der Arcmedia AG

In mehreren Workshops von Marcel Altherr (nobl.work) haben wir uns auf die agile Veränderung eingestimmt und vorbereitet. Es wurde evaluiert, wo Probleme bestehen und in welchen Bereichen etwas geändert werden muss. So gab es schlussendlich acht Themen, wobei zu jedem Thema ein Verantwortlicher ausgewählt wurde, der sich nun darum kümmert. In Zwischenzeit finden zu den verschiedenen Themen immer wieder Meetings statt, um daran zu arbeiten und sich gegenseitig auszutauschen. In einem (momentan noch monatlichen) Meeting, an dem alle Arcmedianer teilnehmen, wird jeweils der aktuelle Stand pro Projekt vermittelt.

Wo die Reise hingeht? Darauf sind wir alle gespannt!