Teil 1: Erste Schritte mit Google Analytics

Google Analytics ist ein mächtiges Tool mit vielen hilfreichen Analysen für Ihren E-Shop oder Ihre Website. Einen Einblick in die Demographie Ihrer Website-Besucher, die Leistung bestimmter Kampagnen oder die Verweildauer der Website-Nutzer sind nur einige der Informationen die Google Analytics ermöglicht. Die bereitgestellten Daten geben Ihnen eine 360°-Ansicht über alles, was auf Ihrem Shop oder Ihrer Website passiert.

Gerade deswegen ist es immer wieder überraschend, wie viele Unternehmen das Potential von Google Analytics nicht ausschöpfen. Doch woran liegt das? Oftmals stellt die Komplexität die Firmen vor Herausforderungen oder es mangelt an entsprechendem Know-how oder Ressourcen. In unserer Themenreihe „Erste Schritte mit Google Analytics“ möchten wir Sie Schritt für Schritt an das Tool heranführen.

Unsere Themenreihe startet damit, wie Sie Ihren Account am besten strukturieren. Das folgende Beispiel stellt in unseren Augen einen Best Practice Case dar. Sicher gibt es Firmen, die ihre ganz eigene Struktur nutzen und damit gute Resultate erzielen. Sehen Sie es als eine von mehreren Möglichkeiten, Ihre Konten aufzubauen und als ein Tutorial, um sich mit Analytics vertraut zu machen. Trotzdem freue ich mich jederzeit, wenn Sie Ihre persönlichen Erfahrungen mit mir teilen.

Aufbau eines Kontos

Auf der obersten Ebene in Google Analytics finden Sie das Konto. Hier verwalten Sie Nutzer, bearbeiten Ihre Filter oder erhalten eine Einsicht in den Änderungsverlauf oder Papierkorb. Innerhalb eines Kontos legen Sie eine oder mehrere Properties an. Jede Property enthält eine eindeutige ID, die Sie ebenfalls im Code Ihrer Webseite verwenden. Idealerweise fügen Sie den Analytics Code zwischen den beiden <head>-Elementen Ihrer Website ein. Innerhalb der Property erstellen Sie sogenannte Datenansichten. Sie können für jede Property beliebig viele Datenansichten erstellen. Hier nehmen Sie individuelle Einstellungen vor und legen Filter an. In den Datenansichten finden Sie die Berichte. Diese stellen die gesammelten Informationen umfassend dar.

Google Analytics

Konten für die Analyse strukturieren

Es lohnt sich, Zeit in die Strukturierung zu investieren. Da Sie hier das Grundgerüst schaffen, mit dem alle Nutzer zukünftig arbeiten. Für eine einzelne Website sind Sie schnell startklar. Das Einrichten des Kontos und die Implementierung des Tracking Codes sind in wenigen Minuten erledigt. Haben Sie mehrere Websites oder wollen Ihr Tracking für unterschiedliche Abteilungen oder Ansprechpartner einrichten, erarbeiten Sie zuvor eine durchdachte Kontenstruktur.

Wenn Sie damit beginnen Ihre Konten zu strukturieren, befolgen Sie die folgenden Schritte und Tipps.

  1. Auflistung Ihrer Webseiten inkl. aller Sprachversionen
  2. Auflistung aller Zugriffe auf das Analytics Konto (Nutzer inkl. ihrer Rechte)
  3. Kontenstruktur ausarbeiten

Das Ergebnis der Erarbeitung Ihrer Kostenstruktur könnte wie folgt aussehen:

Website Konto Property Datenansicht
website.ch Website UA-123XXX-1 Alle Websitedaten (ungefiltert)
Main View
Test View
website.ch/de/ Website UA-123XXX-2 Deutsch (ungefiltert)
Main View
Test View
website.ch/fr/ Website UA-123XXX-3 Französisch (ungefiltert)
Main View
Test View
website.ch/it/ Website UA-123XXX-4 Italienisch (ungefiltert)
Main View
Test View
website.com Website UA-123XXX-5 website.com (ungefiltert)
Main View
Test View
blog.website.ch Website UA-123XXX-6 Blog (ungefiltert)
Main View
Test View
themen-site.ch Themen-Site UA-456XXX-1 Themen-Site (ungefiltert)
Main View
Test View
Gesamtkonto Gesamt UA-789XXX-1 Gesamt (ungefiltert)
Main View
Test View

Nutzerzugriffe können Sie für jedes Konto und auf jeder Ebene beliebig vergeben. Sind Sie mit der Erarbeitung zufrieden, können Sie Ihr Google Analytics Konto einrichten.

Tipp 1:  Behalten Sie immer eine ungefilterte Datenansicht mit den Rohdaten. 

Filter verändern Ihre Tracking-Daten. Daten die herausgefiltert wurden, können Sie rückwirkend nicht wiederherstellen. Eine ungefilterte Ansicht bietet Ihnen die Möglichkeit, bei Bedarf auf die ursprünglichen Daten zurückzugreifen. Es bietet sich an eine Testansicht zu nutzen, um bestimmte Einstellungen und Filter vorab zu prüfen.

Tipp 2: Unterschiedliche Domains sollten Sie in unterschiedlichen Properties erfassen. Gleiches gilt für Testumgebungen.

Was spricht dafür? Zum einen können Sie Zugriffsrechte auf die einzelnen Properties individuell gewähren, zum anderen können Sie mit dem Konto verknüpfte Konten, beispielsweise AdWords, direkt auswählen. Ausserdem stehen Ihnen alle Filter zur Verfügung, die Sie bereits für das Konto eingerichtet haben.

Tipp 3: Nutzen Sie die Möglichkeit alle Daten in einem Konto gesammelt zu bündeln.

Dafür müssen Sie einen zweiten Tracking-Code auf allen Seiten einbinden. Diese Datenansicht stellen Sie Ihrer IT zur Verfügung und richten Alerts für die Überschreitung von Ladezeiten der Seiten bzw. Webserver ein.

Einfügen mehrerer Analytic Codes

Würden Sie den Standard Code zweimal einfügen, überschreiben sich beide Instanzen. Um dies zu verhindern, müssen Sie einen zweiten Tracker unter einem anderen Namen erstellen. Dazu vergeben Sie einen zusätzlichen Parameter bei der Erstellung des zweiten Trackers:

ga(‘create’, ‚UA-12345678-1′, ‘auto’);

ga(‘create’, ‚UA-78912345-1′, ‘auto‘);  {’name’:’newTracker’}); // New Tracker.

Danach müssen Sie alle Tracking-Aufrufe zweimal ausführen, einmal für den Standard- und einmal für den neuen Tracker.

ga(‘send’, ‘pageview’);

ga(‚newTracker.send’, ‘pageview‘); // Send page view for new tracker.

Jetzt kann es losgehen! Ihre erste Datenerfassung wird innerhalb der nächsten 24 Stunden in Ihren Berichten zur Verfügung stehen. Die wichtigsten Einstellungen für Ihr Konto und Ihre Property erfahren Sie in unserem nächsten Beitrag. Schauen Sie regelmässig vorbei oder abonnieren Sie unseren Newsletter. Wir informieren Sie monatlich über aktuelle und interessante Themen im eBusiness.