Consulting & Strategie
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Teil 3: Erste Schritte mit Google Analytics
In Teil 1 und Teil 2 unserer Google Analytics Reihe haben Sie bereits die ersten wichtigen Schritte gemeistert, um Ihr Google Analytics Konto erfolgreich aufzubauen und haben die ersten Einstellungen in Ihren Properties vorgenommen. Nun müssen jedoch noch weitere Feinheiten angepasst werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Dies geschieht in den sogenannten Datenansichten, der tiefsten Ebene in Ihrem Google Analytics Konto.

Einstellungen der Datenansichten
Im Einstellungsbereich der Datenansichten können Sie den Namen der Datenansicht jederzeit anpassen. Das kann nützlich sein, wenn Sie Ihr Konto im Laufe der Zeit umstrukturieren wollen. Hier können Sie ausserdem die URL anpassen sowie Land und Zeitzone festlegen.
Wichtig: Wie bereits im vorherigen Post, in Bezug auf die URL in der Property erwähnt, hat auch die hier definierte URL keinen Einfluss auf das Tracking. Dieses wird allein durch die Seiten bestimmt, auf denen der Google Analytics Tracking-Code implementiert ist. Haben Sie also denselben Code bspw. auf www.arcmedia.ch sowie www.blog.arcmedia.ch integriert, werden die Daten von beiden Domains in Ihre Berichte einfliessen. In diesem Fall wäre es auch möglich eine nicht existierende URL einzugeben.
Filter oder aber auch die Erstellung von Segmenten geben Ihnen wiederum die Möglichkeit, die Daten später für die Analyse getrennt voneinander zu betrachten. Allerdings wird die URL in den Berichten der In-Page Analyse genutzt. Beachten Sie also, dass hier die auszuwertende URL angegeben ist, damit die Analyse korrekt funktioniert.
Im Feld Standardseite kann die Seite angegeben werden, die per Default beim Aufrufen der Startseite erscheint. Wenn Sie bspw. die Seite www.arcmedia.ch eingeben, jedoch die Seite www.arcmedia.ch/index.html erscheint, führen Sie index.html hier auf. Damit stellen Sie sicher, dass die beiden Seiten von Google Analytics gleich behandelt werden. Aus SEO-technischen Gründen sollte aber die Indexierung einer Seite über verschiedene URLs vermieden werden, da Google dies als Duplicate Content erachtet. Dies hat wiederum negative Auswirkungen auf das Ranking Ihrer Website, da beide Seiten um eine bessere Positionierung miteinander konkurrieren.
Des Weiteren können Sie im Bereich der Einstellungen Suchparameter ausschliessen. Das kann bspw. hilfreich sein, wenn Sie datenbankgenerierte Inhalte in der URL nutzen. Das Herausfiltern ermöglicht Ihnen so, Aufrufe unter einer URL zusammenzuführen und verringert somit ebenfalls die Anzahl unterschiedlicher URLs in den Berichtstabellen. Damit erleichtern Sie sich die Auswertung der Daten und sparen dazu viel Zeit. Stellen Sie aber sicher, dass Sie keine Parameter herausfiltern, die Inhalte auf Ihrer Webseite unterscheiden, da Sie die Inhalte auf diese Weise nicht mehr einsehen können.
Gut zu wissen: Parameter werden bereits vor Filteranwendungen ausgeschlossen. Beachten Sie also, dass Sie Filter so anlegen, dass diese auch noch nach dem Entfernen der Parameter ihre Gültigkeit haben.
Setzen Sie im Bereich der Einstellungen nun noch den Haken bei “Alle Treffer von bekannten Bots und Spidern ausschließen“ und richten Sie, soweit vorhanden, das Site-Search-Tracking ein.
Nutzerverwaltung
Hier können Sie, wie in den anderen Ebenen (Konto & Property), Nutzer hinzufügen, löschen oder die Berechtigungen aktualisieren.

Zielvorhaben
Unter dem Navigationspunkt Zielvorhaben haben Sie die Möglichkeit bis zu 20 Ziele pro Datenansicht anzulegen. Ziele können, neben dem nahe liegenden Verkauf von Produkten im Bereich E-Commerce, der Download eines Whitepapers, die Nutzung eines Kontaktformulars oder aber die Überschreitung einer definierten Besuchszeit sein. Die Möglichkeiten sind hierbei schier unendlich. Wichtig ist es, dass die Ziele kongruent zu dem eigentlichen Ziel Ihrer Website sind oder dieses unterstützen.
Folgende Arten von Zielen können Sie einrichten:
- Anzahl Seitenaufrufe
- Verweildauer
- Aufrufen einer bestimmten Seite
- Ereignis
Google Analytics bietet bereits eine Auswahl von Vorlagen mit entsprechender Konfiguration, um die Einrichtung zu erleichtern. Um aber den Rahmen dieses Posts nicht zu sprengen, werde ich das Thema Zielvorhaben in einem separaten Beitrag noch genauer beleuchten und Ihnen Hilfestellungen für das Einrichten oft genutzter Ziele geben.
Gruppierung nach Content
Inhalte Ihrer Webseite mittels Content-Gruppierung zu strukturieren ist eine gute Möglichkeit um Ihre Analyse noch weiter zu optimieren bzw. zu vereinfachen. Fragen Sie sich aber hierbei: „Was genau möchte ich mit den Content-Gruppierungen später auswerten?“. Die vorgenommen Gruppierungen können Sie, nach Einrichtung in den Berichten, als primäre Dimension auswählen. Eine gute Anwendungsmöglichkeit bieten Produktgruppen in einem Online-Shop. Verkaufen Sie bspw. verschiedene Arten von Jeans, T-Shirts und Sneakers können Sie diese hier übersichtlich gruppieren.
Ihre Content Gruppen wären somit:
- Jeans
- T-Shirts
- Sneakers
Wollen Sie in der Auswertung noch tiefer gehen, können Sie diese Gruppen bspw. noch in Marken oder Material untergliedern. Beachten Sie hierbei, dass Sie lediglich fünf Content-Gruppierungen erstellen können. Eine gute Anleitung zur Erstellung der Gruppierung finden Sie innerhalb der Google Analytics-Hilfe.
Filter
Filter grenzen die Inhalte von Datenansichten ein und gewährleisten bei richtiger Implementierung die korrekte Auswertung von Google-Analytics-Daten.
Beispiele für die Nutzung von Filtern sind:
- Beschränkung auf bestimmte Inhalte
- Filtern von internen oder externen Zugriffen von Dienstleistern
- Umbenennung gewisser Elemente der URLs
- Gewährung von Zugriff auf bestimmte Inhalte
Was es zu beachten gilt:
- Filter werden grundsätzlich der Reihe nach angewandt, in der sie angelegt wurden (dies kann aber auch noch im Nachhinein durch die Zuweisung einer Filterreihenfolge angepasst werden).
- Filter greifen erst nach der Einrichtung. Sie können also nicht rückwirkend auf Daten angewendet werden.
- Daten, die durch Filter ausgeschlossen werden, erscheinen nicht in der Auswertung und können auch nicht wiederhergestellt werden.
Ausserdem noch wichtig:
- Behalten Sie immer eine Datenansicht mit Rohdaten, auf die Sie keine Filter anwenden. So können Sie sicherstellen, dass Ihnen bspw. bei fehlerhaften Filtern keine Daten verloren gehen. Die Rohdatenansicht können Sie genauso einstellen, wie die anderen Ansichten auch (bspw. mit E-Commerce-Tracking, interner Suche, Verknüpfungen zu anderen Tools, etc.), nur dass Sie eben hierfür keine Filter einrichten.
- Es ist wichtig, sich dem Unterschied zwischen Filtern und Segmenten bewusst zu sein. In vielen Fällen ist die Einrichtung von Filtern nicht zwingend notwendig, da die gewünschten Daten auch mittels Segmenten ausgewertet werden können. Filter haben den Vorteil, dass Sie auf bereits existierende Daten angewandt werden können. Sie können zudem bis zu vier Segmente auf die Auswertungen legen und so gut Vergleiche ziehen. Dies ist mit Filtern nicht möglich. Des Weiteren bieten Segmente den Vorteil, dass sie mehrere Bedingungen gleichzeitig erfüllen können.
Folgend eine kurze Übersicht, wann welche Funktion genutzt werden sollte. Diese ist nicht allumfassend, bietet aber wichtige Anhaltspunkte.
Nutzung von Filtern
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Nutzung von Segmenten
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Mehr zum Einrichten von Filtern, sowie Beispiele oft angewandter Filter, erläutere ich Ihnen ebenfalls gern in einem weiteren Beitrag zu späterer Zeit.
Tipp: Sie können Filter auch auf Kontoebene anlegen, um diese dann auf mehrere Datenansichten zu übertragen.
Channelgruppierung
Channelgruppierungen sind regelbasierte Gruppierungen Ihrer Traffic-Quellen. Google hat einen Standard-Channel definiert, der den Bedürfnissen der meisten Analytics Nutzern gerecht wird. Eine Auflistung der Standard-Channelgruppierung und die dazugehörigen Definition finden Sie hier. Sollten Sie dennoch bestimmte Analysenforderungen haben und Ihren Traffic auf eine andere Weise kennzeichnen wollen, können Sie das ebenfalls unter diesem Menüpunkt vornehmen. Hierbei besteht die Möglichkeit, das Standard-Channelgruppierung anzupassen oder eine neue Gruppierung anzulegen.
Im Bereich der Datenansichten kann man ausserdem E-Commerce-Einstellungen vornehmen sowie berechnete Messwerte (Beta) definieren. Gerne erläutere ich mehr zu diesem Thema in einem späteren separaten Post. Damit nähern Sie sich auch langsam der ersten ausführlichen Analyse, in die ich Sie ebenfalls Schritt für Schritt in einer weiteren Analytics-Reihe einführen werde.
Ich hoffe, dass Ihnen mein Beitrag eine Hilfestellung ist und freue mich wie gewohnt über Anregungen und regen Austausch.
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