Teil 2: Erste Schritte mit Google Analytics

Nachdem wir Ihnen im 1. Teil unserer Google Analytics-Reihe wichtige Aspekte über den Aufbau und die Strukturierung Ihrer Konten in Google Analytics erläutert haben, zeigen wir Ihnen heute die wichtigsten Set-Ups innerhalb der Properties.

Alle Daten, die mit Hilfe des Tracking Codes erfasst werden, sendet Google Analytics an eine sogenannte Property. Für diese wiederum können Sie Datenansichten erstellen. Diese dienen dazu, die gesammelten Daten zu organisieren und schliesslich zu analysieren. Durch weitere Einstellungen und Filter schränken Sie die Daten weiter ein bzw. verändern diese. Dies dient dazu, die Analyse auf Ihre Ziele abzustimmen bzw. sie auf Ihre Bedürfnisse zu zuschneiden. Doch mehr dazu im 3. Teil unserer Analytics-Reihe.

Heute konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Einstellungen innerhalb der Property-Ebene. Wenn Sie unseren Empfehlungen aus Teil 1 gefolgt sind, haben Sie bereits ein gut strukturiertes Konto und können nun mit den Einstellungen der Properties fortfahren.

Property-Einstellungen

In den Property-Einstellungen finden Sie die Tracking-ID. Diese benötigen Sie bspw. wenn Sie mit dem Google Tag Manager arbeiten. Ausserdem können Sie hier den Property-Namen und die Standard-URL ändern. Die Standard-URL wird nur für die Verlinkung aus den Berichten genutzt, ansonsten hat sie keine weitere Bedeutung. Des Weiteren besteht hier die Möglichkeit die Branche anzupassen, in der Sie das Angebot Ihrer Website eingliedern würden. Keine Sorge, all diese Informationen sind nicht unwiderruflich und können jederzeit und bei Bedarf neu definiert werden.
Zudem sehen Sie hier das Property-Treffervolumen aufgelistet, untergliedert in folgende Zeitintervalle: letzter Tag, die letzten 7 und die letzten 30 Tage. Zu Treffern, sogenannten Hits, zählen: Pageview Hits, Event Hits, Ecommerce Transaction Hits usw. Sie bekommen hier also einen guten Überblick was auf Ihrer Website bzw. Ihrem Online Shop so passiert. Die Einstellungen zu den Werbefunktionen und der In-Page-Analyse sind in den Property-Einstellungen direkt erläutert und mit weiterführenden Informationen verlinkt. Deshalb brauchen wir auf diese Themen erstmal nicht weiter einzugehen.
Wichtig: Vergessen Sie nicht Ihre Property mit der Search Console zu verknüpfen. Hierüber erfahren Sie, wie Nutzer Ihre Website bzw. Ihren E-Shop in der Google Suche finden. Zu beachten: Es lässt sich immer nur eine Search Console Site mit einer Property verknüpfen.

Nutzerverwaltung

Wie auch im Konto Bereich, gibt es auf der Property-Ebene ebenfalls einen Punkt Nutzerverwaltung. Hier können Sie die Zugriffsrechte für die aktuelle Property vergeben. Hat ein Nutzer Rechte für die Property werden diese ebenfalls auf die Datenansichten vererbt. Diese können Sie jederzeit in den Einstellungen der Datenansichten anpassen. Beachten Sie hier die unterschiedlichen Berechtigungsstufen; bspw. kann ein Nutzer für eine Property die Berechtigung „Lesen und analysieren“ zugewiesen bekommen und gleichzeitig die Möglichkeit zum „Zusammenarbeiten“ für eine Datenansicht erhalten.

Tracking-Informationen

Der Bereich “Tracking-Informationen” enthält weitere Sub-Bereiche, die sich wie folgt unterteilen:

Tracking_Informationen_UA

Tracking-Code
Hier finden Sie den Tracking-Code, den Sie auf Ihrer Website integrieren müssen. Arbeiten Sie mit dem Google Tag Manager können Sie Google Analytics auch direkt über den Google Tag Manager Container integrieren. Aber auch dazu mehr in einem späteren Blog-Beitrag. Im Bereich Tracking-Code können Sie auch einen Testzugriff senden um zu überprüfen, ob die Implementation ordnungsgemäss vorgenommen wurde.
Datenerfassung
In diesem Bereich können Sie die Datenerfassung für Werbefunktionen aktivieren. Sie finden dort vielfältige, weiterführende Informationen zu den einzelnen Punkten. Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die von Google vorgegebenen Richtlinien für die Erfassung der Daten einhalten. Die Richtlinien finden Sie hier.
User-ID
Um mehrere Geräte und Interaktionsdaten mit denselben Besuchern zu verknüpfen, müssen Sie die User-ID-Funktion einrichten. Dadurch können Sie Nutzern eindeutige IDs zuweisen. Auch hier bietet Google eine umfangreiche Schritt-für-Schritt-Anleitung direkt im Analytics Konto. Die Vorteile der Zuweisung von User-IDs sind vielfältig, vordergründig bietet es eine noch umfangreichere Analyse der Nutzererfahrungen sowie eine genauere Nutzerzählung.
Sitzungseinstellung
Unter Sitzungseinstellungen können Sie die Zeitlimits von Sitzungen und Kampagnen anpassen. In der Basiseinstellung definiert Google 30 Minuten. Wenn innerhalb dieser Zeit kein weiterer Aufruf erfolgt, wird die Sitzung beendet. Sie haben die Möglichkeit dieses Limit bis auf 4 Stunden zu erhöhen. Eine Erhöhung macht Sinn wenn Sie eine Seite haben, in der längerfristige Interaktionsunterbrüche stattfinden. Hosten Sie bspw. eine Videoplattform, deren Videos regulär eine längere Spieldauer als 30 Minuten haben, macht eine Anpassung Sinn. In der Regel fährt man aber ansonsten mit den definierten 30 Minuten recht gut.
Mit Hilfe der Kampagnen Zeitlimits können Sie festlegen, wie lange ein Besuch zurückliegen darf, damit dieser einer Kampagne zugewiesen wird. Optimalerweise entspricht diese Zeitlimit auch der Laufzeit Ihrer Kampagne. Planen Sie bspw. eine Mikrokampagne mit einer Laufzeit von nur wenigen Tagen, vergessen Sie nicht die Kampagnenlaufzeit in Ihrem Analytics-Konto anzupassen. Das maximale Zeitlimit, dass Sie hier definieren können beträgt 24 Monate.
Quellen der organischen Suche
Google Analytics weist in seinen Berichten bereits eine Vielzahl bekannter Suchmaschinen der organischen Suche zu. Im Menüpunkt finden Sie eine Auflistung der bereits zugewiesenen Suchmaschinen. Suchanfragen in regionalen Auftritten werden nicht als solche erkannt. Google weist diese entsprechend als Referrer aus. Diese Problematik können Sie beheben, indem Sie die Suchmaschine als organische Quellen hinzufügen. Dazu benötigen Sie die Domain sowie den URL-Parameter mit Hilfe dessen die Suche übergeben wird.
Den URL-Parameter erhalten Sie ganz einfach, indem Sie in der Suchmaschine eine Suche durchführen und diesen aus der URL der Ergebnisseite extrahieren. Die Domain finden Sie direkt hinter dem http bzw. www bspw. search.ch. Um den Suchparameter zu identifizieren, schauen Sie in der URL nach den Suchbegriff, den Sie so eben eingegeben haben: bspw. Google Analytics. Bei search.ch steht der Suchbegriff hinter dem Parameter „q“. Sollten Besucher über diese Domain auf anderen Wegen zu Ihnen gelangen, bspw. über Verlinkungen, nutzen Sie das Feld „Pfad enthält“ um ein Unterverzeichnis anzulegen indem die Suchergebnisseite liegen muss.
Verweis-Ausschlussliste
Hier können Sie Domains konfigurieren, die zukünftig nicht mehr als Verweise aufgeführt werden sollen. Besucher, die über diese Domains zu Ihnen gelangen, werden dann als Direktzugriffe ausgewiesen. Dies bietet sich insbesondere an, wenn Sie Cross-Domain-Tracking eingerichtet haben oder der User beim Bezahlvorgang zu einem externen Dienstleister weitergeleitet wird und danach wieder zu Ihnen zurückkehrt. Beispielsweise können Sie Ihre Subdomains als Verweise ausschliessen, indem Sie die Einstellung wählen: Hostname enthält Subdomain.
Suchbegriff-Ausschlussliste
Um einzelne Suchbegriffe aus den Berichten für die organischen Suchmaschinen-Besucher auszuschliessen, können Sie diese hier erfassen. Dies ist bspw. sinnvoll wenn User über Suchanfragen direkt nach Ihrer Domain zu Ihnen gelangen. Seien Sie sich aber bewusst: Die Information, dass der User über eine Suchmaschine zu Ihnen gefunden hat, gehen somit verloren. Anders aber als bei der Verweis-Ausschlussliste hat der Ausschluss von Suchbegriffen keinen Einfluss auf die Berechnung der Visits.
Nun sind Sie einen Schritt weiter im Set-Up für Ihre Analytics Auswertungen. Im nächsten Teil unserer Google Analytics-Reihe werde ich auf die wichtigsten Einstellungen in den Datenansichten eingehen. Danach können Sie vollends beginnen Ihre Daten zu sammeln und später in den Berichten auszuwerten. In einem späteren Post werde ich ebenfalls vertieft auf Punkte eingehen, die ich bewusst kurz gefasst habe. Beispielsweise gibt es im Bereich der Properties auch die Verknüpfung zu einer Vielzahl von Produkten, wie unter anderem AdWords. Da die Ausführungen den Rahmen dieses Beitrags sprengen würden, gehe ich bei Gelegenheit näher darauf ein. Vorerst freue ich mich – wie immer – auf Feedback und Anregungen Ihrerseits und hoffe, dass Ihnen der Beitrag eine Hilfestellung sein wird.