Teil 1: Einführung in den Google Tag Manager

Wenn Sie sich mit Web Analytics auseinandersetzen, ist Ihnen wohlmöglich der Google Tag Manager bereits ein Begriff. Eventuell haben Sie Ihn sogar bereits erfolgreich im Einsatz. Sollte Letzteres der Fall sein, ist diese Reihe für Sie vielleicht nicht so interessant. Alle anderen, die gerne erfahren möchten was es mit dem Tag Manager auf sich hat und welches die ersten Schritte zur Implementation sind, lade ich ein, weiterzulesen.
Mit dem Tag Manager hat Google 2012 ein Tool entwickelt, mit dem Sie ohne ständigen Programmieraufwand Tracking-Codes oder sogenannte Tags auf Ihrer Webseite oder Ihrem Webshop implementieren können. Dabei ermöglicht der Google Tag Manager nicht nur die Einrichtung von Analytic Tags sondern die Integration unterschiedlicher Dienste wie beispielsweise Google AdWords, Bannerservern und vieler weiterer Programme.
Wie genau funktioniert der Einsatz des Tag Managers:
  1. Sie bauen den JavaScript-Code, den sogenannten Container, des Tag Managers in allen Ihren Seiten ein.
  2. Im Tag Manager definieren Sie anschliessend Tags oder generelle JavaScripts, die dem Container hinzugefügt werden.
  3. Mit den sogenannten Trigger können Sie Regeln festlegen, die bestimmen welcher Code auf welcher Seite oder bei welchem Ereignis ausgeführt wird.
  4. Gelangt nun ein Nutzer auf Ihre Webseite oder auf Ihren Webshop, wird nun zuerst dieser Container geladen und die definierten Codes ausgeführt. Sie können beliebig viele Codes definieren.
Wenn Sie jetzt denken: „All das kann ich doch mit Google Analytics ebenfalls definieren und integrieren.“. Dann haben Sie vollkommen Recht! Wieso rate ich Ihnen dennoch den Einsatz des Google Tag Managers in Betracht zu ziehen? Ganz einfach! Folgende Vorteile liegen dabei auf der Hand:
  • Es muss nur ein einziger Code (der Container) auf Ihrer Webseite / in Ihrem Webshop eingebunden werden.
  • Anpassung am Code werden über den Tag Manager vorgenommen Ihre Webseite / ihr Webshop muss nicht mehr angefasst werden.
  • Sie können jederzeit Codes hinzufügen oder entfernen, einfach und schnell. Die Weboberfläche ermöglich ein einfaches Handling.
  • Tracking-Codes für Analytics und AdWords können bequem per Formular angelegt werden. Der Tag Manager erzeugt daraus automatisch das benötigte JavaScript.
  • Vorschaumodus und Debugging-Konsole stehen zur Prüfung der Auslösung von Tags bereit.
  • Asynchrones Laden von Tags führt zu kürzeren Ladezeiten.
  • Definierte Variablen können weiterverwendet werden.
  • Mit Hilfe der Versionsprotokolle können Sie ältere Versionen wieder herstellen (Backup) und Änderungen nachvollziehen.
  • Sie können einen Container für mehrere Webseiten verwenden und so Anpassungen einheitlich halten.
Wie Sie sehen, ist der Tag Manager ein mächtiges Tool und daher ebenso komplex. Wann macht es deshalb wirklich Sinn den Tag Manager einzusetzen? Wenn Sie sich mindestens in einer der folgenden Aussagen wiedersehen:
  • Sie müssen häufig Anpassungen an den Tracking-Codes vornehmen.
  • Sie haben oft neue Tracking-Anforderungen, die Abfragen an den Seiten erfordern.
  • Ihre IT ist vielbeschäftigt und ihr fehlt oftmals die Zeit, Veränderungen an den Codes zügig einzubauen.
  • Ihre Webseite / ihr Webshop besteht aus vielen unterschiedlichen Systemen (CMS, Shop, Blog usw.), wodurch neue Codes Änderungen an vielen Stellen erfordern.
  • Die unterschiedlichen Bereiche werden von unterschiedlichen Ansprechpartnern betreut.
  • Sie möchten viele Seiten mit demselben Aufbau, aber unterschiedlichen Inhalten mit Tracking-Codes bestücken.
  • Auf Ihrer Webseite / Ihrem Webshop sind mehrere Codes von unterschiedlichen Tools verbaut.
Sie sehen also, sollten Sie nur eine einzelne Webseite verwalten, bei der Sie keine regelmässigen Änderungen vornehmen müssen, können Sie auf den Google Tag Manager verzichten. Da Sie die vielen Vorteile gar nicht nutzen könnten. Sollten Sie nun aber darüber nachdenken, den Tag Manager auch für Ihre Web Analyse anzuwenden, beachten Sie bitte dennoch folgende Punkte:
  • Ihre IT wird im gewissen Masse umgangen, was teilweise zu Problemen führen kann. Eventuell können Sie dies vermeiden, indem Sie das Veröffentlichen inklusive Review und Debugging weiterhin über die IT koordinieren. Dies verlangsamt den Prozess, wirkt aber leichter Fehlern entgegen.
  • Stellen Sie sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Datensammlung. Die Nutzung des Tag Manager erspart nicht die Ausarbeitung eines gut durchdachten Tracking-Konzepts.
  • Definieren Sie Zuständigkeiten und verteilen Sie entsprechende Rechte, um Fehler zu vermeiden, die bspw. durch Veröffentlichungen ohne Absprachen mit anderen Abteilungen hervorgerufen werden. Eventuell empfiehlt sich, wie bereits in Punkt eins erwähnt, die Veröffentlichung über die IT abzuwickeln.
Nun kennen Sie die wichtigsten Funktionen, Vorteile und Stolpersteine des Google Tag Managers. Sollte ich einen relevanten Punkt vergessen haben oder widersprechen Sie mir sogar an ein einer Stelle, freue ich mich wie immer über einen regen Austausch mit Ihnen. Im nächsten Blogbeitrag erwarten Sie dann die ersten Schritte zur Implementation des Tag Managers sowie im dritten Teil Informationen zu Einrichtung von Tags und Triggern.