Über die Wichtigkeit entkoppelter Systemlandschaften im E-Commerce
Bei vielen Unternehmen, die bereits E-Commerce betreiben, steht die zweite Runde an. Bestenfalls besteht bereits eine neuere Webseite und/oder ein E-Shop. Viele Prozesse im E-Commerce sind eingespielt und man steht vor der Hausforderung Anpassungen vorzunehmen und das E-Commerce laufend auf ein neues Level zu heben.
Potential ausweiten & E-Commerce aktiv vermarkten
Sie möchten das Potential Ihres bestehenden Shopsystems erweitern? Das schaffen Sie, indem Sie mit Marketing- und Werbemassnahmen mehr potentielle Kunden ansprechen oder eine grössere Anzahl an Leads in die Kommunikationsmassnahmen aufnehmen. Mit den richtigen Massnahmen werden solche Leads zu einem späteren Zeitpunkt zu qualifizierten Interessenten – oder im besten Fall zu Käufern bzw. Konsumenten. Oder Sie ergänzen Ihre E-Commerce Strategie mit weiteren Funktionen innerhalb des Shops, bauen dazu eine mobile App und öffnen Ihr bestehendes B2B Geschäft auch für B2C.
Systeme anpassen bzw. neue Systeme in die Systemlandschaft integrieren
Um den Shop stetig weiterzuentwickeln, kommt es durchaus vor, dass bestehende Systemlandschaften erweitert werden müssen. Dies um auf neue Marktgegebenheiten zu reagieren sowie gewachsenen Ansprüchen der internen Abteilungen gerecht zu werden. Wenn Systemlandschaften angepasst oder ergänzt werden müssen, geht dies meist Hand in Hand mit grossem Aufwand.
Beispielsweise kann aufgrund eine erweiterten Produktkataloges ein PIM System hinzukommen, um die Produktdatenanreicherung zu verbessern oder durch die Einbindung eines CRM oder eines Service Management Tools die Kundenerfahrung im Kundenkonto verbessert und weitere Kundenprozesse darüber abgewickelt werden. Neue Anforderungen an Systeme führen zu angepassten Prozessen, Veränderung in der Organisation und aufwändige Analyse-, Umsetzungs- und Einführungsarbeiten. Wie gesagt, viel Arbeit für alle Beteiligten.
Glücklich schätzen kann sich, wer entkoppelte Systemlandschaften führt
Grundsätzlich steht in der ganzen Systemlandschaft, nebst den eigentlichen E-Commerce Anwendungen, die für die Bewirtschaftung der Produktdaten und den eigentlichen Shop-Funktionalitäten verantwortlich sind, den ERP Systemen eine wichtige Rolle zu. Diese stehen in Zeiten von E-Commerce vor grossen Herausforderungen: ERP Systeme sind in der Regel nicht für E-Commerce Anwendungen angelegt, oder wurden zu Zeiten eingeführt, wo E-Commerce noch mit einer Bestellung via E-Mail gleichgesetzt wurde. Die Anforderungen, die eine erfolgreiche E-Commerce Strategie an diese Systeme stellt, der hohe Innovationsdruck von der Konkurrenz im In- und Ausland, die ständig wachsenden Anforderungen der User an Funktionalitäten stellen ERP Anbieter vor noch grosse Herausforderungen. Heutige Online-Konzepte haben eine nie dagewesene Schnelligkeit verschiedenster Ausprägung.
ERP Systeme bleiben jedoch die führenden Systeme und das ist gut so. Darin wird die Geschäftslogik abgebildet und damit Geschäftsprozesse abgedeckt. Entsprechend werden in der Regel ERP Systeme an Shop Systeme angebunden. Üblicherweise geschieht dies über verfügbare Schnittstellen, die direkt mit dem ERP-System interagieren. Solche direkte Anbindungen haben jedoch entscheidende Nachteile:
- Erfolgt die Anbindung über Echtzeitschnittstellen, ist der Shop auf Gedeih und Verderben an das ERP gebunden. Gerade bei älteren ERP-Systemen, die für ein Backup gestoppt werden müssen, ist dies ein Problem: Während solcher Backup-Zeiten steht der Webshop nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung. Durch eine solche enge Kopplung sinkt die Verfügbarkeit des Gesamtsystems, weil alle Elemente für einen E-Commerce-Prozess zwingend erforderlich sind.
- Möchte man nebst dem E-Commerce System z.B. auch noch eine mobile App anbinden, muss erneut eine Schnittstelle zum System gebaut werden oder aber die vorhandenen Schnittstelle für den Shop „missbraucht“ werden. Der Ausbau wird massiv beeinträchtigt, weil bei jeder Weiterentwicklung beide Konsumenten der Schnittstelle (nämlich Shop und App) berücksichtigt und getestet werden müssen.
- Eine direkte Anbindung ist meistens langsam und träge. Häufig können Prozesse welche innerhalb des ERP Systems besonders zeitintensiv sind – wie zum Beispiel komplexe Preiskalkulationen – nicht schnell genug für den Shop ausgeführt werden. Die Geschwindigkeit und somit das Besuchererlebnis leiden darunter massiv.
- Ein Austausch der ERP wird erschwert, weil die Abhängigkeit zum Shop sehr hoch ist. Häufig führt ein Wechsel des ERP ebenfalls – gezwungenermassen – zu einem Wechsel des Shopsystems.
Solche enge Kopplungen versprechen zwar auf den ersten Blick eine schnellere Integration der Systeme, langfristig ergeben sich aber Einschränkungen hinsichtlich Skalierbarkeit und Time to Market bei Weiterentwicklungen. Solche direkte Anbindungen machen die Systeme träge, unflexibel und langsam.
Die Middleware gibt die nötige Flexibilität zurück
Eine Middleware sorgt dafür, dass miteinander kommunizierende Systeme entkoppelt werden und dadurch die Flexibilität, Unabhängigkeit und Agilität bei der Adaption an neue Konzepte erhöht wird. Neue Online-Konzepte, zusätzliche Shop-Funktionen, neue Prozesse, die in erster Linie im E-Shop Sinn machen aber nicht im ERP, werden dann nicht mehr in aufwendiger Arbeit innerhalb des ERP’s nachgebildet. Man gewinnt Flexibilität und löst sich von systembedingten Abhängigkeiten, weil innerhalb der Middleware schneller und technologie-neutral eine neue Geschäftslogik entwickelt werden kann, die dann innerhalb der direkten Interaktion mit den Kunden richtig Sinn macht: Der Shop, das E-Mail-Marketing, die mobile App können flexibler und skalierbar weiterentwickelt werden.
Eine einfache Art der Entkoppelung
Heute wissen wir, dass Schnittstellen bei vielen Projekten rund 30% des Budgets verschlingen und somit einen klaren Kostentreiber darstellen. Über alle ERP-Systeme hinweg, die wir bei Arcmedia bereits integriert haben, ergibt sich ein sehr grosser gemeinsamer Nenner betreffend der Datenherkunft/-hoheit, Datenflüsse, Prozesse. Aus diesem Grund haben wir diese E-Commerce-Funktionen in einer auf E-Commerce spezialisierten Middleware zusammengefasst, um Synergien zu nutzen und Implementierungszeit zu verringern. Der Arcmedia E-Commerce Service Layer (ESL) übernimmt dabei notwendige Funktionen wie:
- Anbindung an vorhandene Backend-Systeme über standardisierte Konnektoren
- Aufbereitung und Bereitstellung der Daten über standardisierte Schnittstellen
- Optimale Erweiterbarkeit für die Anbindung künftiger Web-Systeme
In der Praxis kann der Einsatz folgendermassen aussehen:

Entkoppelung durch Middleware, Quelle Arcmedia AG
Eine lückenlose und verständliche Übertragung der Daten aus und in das ERP System ist eine zukunftsentscheidende Grundlage, die über Erfolg oder Misserfolg des Shops entscheiden wird. Über einen einzelnen Konnektor zwischen den Arcmedia ESL und dem ERP können in dem oben dargestellten Beispiel die restlichen vier Systeme angebunden werden. Es werden keine zusätzlichen Schnittstellen zum ERP benötigt. Die Daten werden im ESL aufbereitet, transformiert und den konsumierenden Systemen zur Verfügung gestellt. Dadurch erreichen wir eine lose Kopplung der Systeme und können die eingangs erwähnten Nachteile umgehen.
Durch den Einsatz modernster In-Memory-Technologien erfolgen die Verarbeitungsprozesse im Arcmedia ESL äusserst schnell, wodurch der ESL als eigentlichen Beschleuniger in andernfalls langwierigen Importprozessen wirkt.
Wann immer möglich, führen wir unsere Kundenprojekte mit dem Ziel solche, entkoppelte Systemlandschaften zu schaffen. Wir sind davon überzeugt, dass diese Entkoppelung der Systeme für viele Firmen die einzig richtige Grundlage darstellt um langfristig und erfolgreich E-Commerce zu betreiben.
Sollten Sie sich für unseren Ansatz interessieren, beraten wir Sie gerne. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und Feedback!